Saturday, July 22, 2006

The Boys are back in town

Das war es also. So endet es, "und der Himmel weinte als ob das Licht des Morgen neue Hoffnung schenken würde." Kurz gesagt es war ein total versauter letzter Tag, der mich sogar noch dazu brachte ins Met (Metropolitan Museum of Art) zu gehen. Aber, ich habe es nicht bereut! Nicht nur, dass ich mir die große Ritter- und Waffenabteilung angesehen habe, in der übrigens viele Rüstungen aus Landsut und Nürnberg zu finden sind (hm, ob da nun so viele hergestellt wurden, oder ob die wohl nach 1945 einfach mal mitgenommen worden sind??), nein, ich habe mich sogar in die Abteilung für moderne Kunst und die Sonderausstellung "Girodet" gewagt. Und ich war recht begeistert. Zumindest von einigen Werken. Allerdings muss ich sagen, dass nach zwei Stunden mein Limit erreicht wurde. Aber bis zu diesem Zeitpunkt habe ich eine Mege geschafft. Nicht nur viele Werke von Picasso, Mirót oder andern, sondern auch amerikanische Werke, wie Washingtons Überquerung des Deleware habe ich "studiert". Im nachhinein war es eine echt gute Idee von Tim und Betty mich ob des verregneten Tages ins Met zu schleppen, zumal man den Eintritt selber bestimmen darf (habe mal 5 Dollar für angemessen gehalten. Empfohlen waren 10).
Abends sind wir dann ein wenig um die Häuser und so ist es jetzt 4:30 und ich beginne den Jet Lag zu bekämpfen, da ich am Montag um lediglich 7:00 in Schwabing an der Pforte stehen muss.
Die letzten Tage haben wir noch ausgiebig geshoppt und ich habe mir ein paar nette Dinge erhandeln können. In 9 Stunden und 30 Minuten wird uns der Shuttel zum Flughafen bringen und dann geht es ab in die Heimat, auf die ich mich wirklich sehr freue. Wie heissts so schön: "Da kann man machen was man will, da bin ich her, da ke'hr i hi."
Dennoch gehe ich auch mit Tränen in den Augen. Denn die Erlebnisse, die ich hier erfahren durfte waren einzigartig. Acht Wochen in dieser unglaublich faszinierenden Stadt verbringen zu dürfen ist wahrlich ein Privileg das zu genießen ich sehr Stolz bin. Wenig Vorurteile haben sich bestätigt, viel Neues durfte ich erleben, Perspektiven haben sich geändert.
So, nun hat der Anton aber genug erzählt, es wird Zeit zu schweigen. Das war es.
Passt auf euch auf und danke fürs lesen!
Euer Toni
PS: Die Lösungen zum Bilderrätsel: 1. Ghostbusters; 2. Bill Cosby; Gewinnerin: Martina M.

Tuesday, July 18, 2006

Am Rande der Dekompensation

Meinen vermutlich vorletzten Eintrag in mein Reisetagebuch möchte ich mit der derzeitigen Lagebeschreibung beginnen. Nicht nur im Nahe Osten ist es heiß (böser Witz ich weis!) sondern auch hier. Ich habe das ja schon einige male geschrieben, aber seit dem letzten Wocheende ging es nochmal einen Ebene weiter. Gestern habe ich zum erstenmal die Anzeige 104 Grad Fahrenheit gesehen. Rechent man das mit der Weltformel in Celsius um, so landet man ziemlich genau 40 Grad. Nun mag sich der ein oder andere denken, "hey, ist doch schön, wenns so warm ist, dann friere ich endlich mal nicht mehr", aber ich kann nur sagen, dass das kein Spaß mehr ist. Für mich zumindest. Denn auch nachts fällt die Temperatur kaum unter 30 Grad. Da kann man von Abkühlung nicht wirklich sprechen. Hinzu kommt, das etwa 1 Milliarde Klimaanlagen ihre Abluft in die Umgebung blasen. In der Früh mit Hemd, Krawatte und langer Hose bei 35 Grad durch Rußschwaden, heiße Klimaanlagenabluft der Autos und über einen leicht zähen Asphalt zu
radeln ist nicht wirklich
lustig. Der Aufenthalt in der Stadt ist kaum möglich, zumal in allen Gebäuden Temperaturen
von um die 18 Grad herrschen. Wenn man da raus geht, ist es als wenn man gegen eine
Dampfwalze läuft. Einzig in den Parks und an den Ufern ist es einigermaßen erträglich, wenn man sich darauf einstellt ca. alle 2h das T-Shirt zu wechseln.
Am letzten Wochenende haben wir am Samstag noch eine Walkingtour durch Harlem gemacht um uns auch diesen Stadtteil ein wenig an zu sehen.
Sonntags sind wir nochmals in die Hamptons gefahren auf eine Weinprobe, ein wenig Strand und Meer und vorallem, weil es uns da so gut gefallen hatte und wir noch ein wenig mehr sehen wollten. Ist aber auch wirklich schön da.
Also ihr lieben, ruft den Notstand aus, den ab Sonntag bin ich wieder im Lande. Wird sicher Lustig am Montag früh in der Klinik stehen zu müssen. Passt auf euch auf, bis nächste Woche.

Thursday, July 13, 2006

Kleines Ratespiel

Noch was zum mittmachen, damit ihr nicht nur faul mitlesen könnt.
Wer erkennt die folgenden Gebäude?
1. Film; schon etwas älter gebe ich zu:




















2. Serie; etwas kniffiliger und auch älter:



















Die Lösung gibts ende nächster Woche. Gewinnen kann man eine Reise nach New York auf Selbstkosten.

Die letzte Woche

Morgen beginnt sie also, die letzte Woche hier. Und trotz dieser andauerenden Faszination dieser Stadt freue ich mich auch ein bisschen auf die Heimat. Die letzten Tage waren recht ereignissreich, da wir aufgrund der uns so langsam davonlaufenden Zeit ein wenig Gas geben. Letzten Samstag sind wir zu siebt in einem gemieteten Minivan in die Hamptons auf Long Island gefahren. Die Hamptons sind eine Ansammlung von Orten die auf den Namen Hampton enden. In dieser Gegend wohnen die Reichen und Schönen bzw haben dort ihre Sommerresidenzen. Außerdem gibt es dort sehr schöne Strände, was wir entsprechend nutzen wollten. So lagen wir also den größten Teil des Tages am Strand herum und haben uns in die durchaus beeindruckenden Wellen geworfen, bevor wir dann unseren Rundtrip ausgedehnt haben und mit zwei Fähren über die Insel geschippert sind. Die Gegend dort ist wirklich sehr schön und gepflegt. Man merkt einfach, dass dort sehr viel Geld steht, was aber die Gegend nicht unattraktiv macht. Man passiert das ein oder andere Weingut und fährt durch gepflegte Städtchen. Alles in allem hat es uns dort so gut gefallen, dass ein paar beschlossen haben kommenden Sonntag nochmal dort hin zu fahren.
Trotz des langen Samstages haben wir uns dann am Sonntag ab 6.00 Uhr im Central Park angestellt um Karten für die kostenlose Aufführung von Macbeth zu erhaschen, was uns dann gegen 13.30 auch gelang. Unter anderem spielen in diesen Aufführungen immer wieder bekannte Schauspieler mit. Diesmal spielte Liev Schreiber den Macbeth, den man so aus dem ein oder anderen Kinofilm kennt. Es waren noch andere bekannte Schauspieler dabei und so gestaltete sich die Aufführung zu einem interessanten Schauspiel. Da ich Macbeth ja noch nie gesehen hatte, war es hervorragende Gelegenheit. Natürlich war das Stück ein wenig "modernisiert", aber insgesamt sehr gelungen und sehr gut. Leider habe ich hierzu keine Bilder, da keine gemacht werden durften und alle die trotzdem welche gemacht haben sind entweder raus geflogen oder musste ihre Bilder löschen. In der Hinsicht haben die da absolut keinen Spaß verstanden. Manchmal spinnen die Amis schon ganz schön.
Dienstag habe ich mir mal wieder eine Auszeit gegönnt und bin mit den beiden Dennises nach Philadelphia gefahren, das sich etwa 2 Busstunden südsüdwestlich von New York befindet. Philadelphia war vorallem in der Gründungzeit der USA eine bedeutende Stadt. Hier wurde unter anderem die Unabhänigkeitserklärung verfasst, verkündet und unterschrieben. Also haben wir uns das Ganze mal angesehen zumal wir auch das brühmte Philadelphia-Cheese-Steak-Sandwich probieren wollten. Wirklich lecker. Ansonsten lohnt die Stadt wirklich maximal für einen Tag. Mehr als die alten Gebäude und die nette Altstadt gibts da nicht.
Abends waren wir dann noch in Harlem in einem richtig netten, klassischen Jazzclub. Nur der Rauch hat gefehlt, da in New York in allen Gebäuden das Rauchen verboten ist. Euine wie ich finde sehr vernünftige und sehr angenehme Sache, die machmal zu sehr absurden Konstellationen führt. So sieht man manchmal vor Hochhäusern rauchende Menschenhorden, die für eine Zigarrette das Gebäude verlassen müssen. Wenn man im 30 Stock arbeitet überlegt man sich das zweimal, zumal der Arbeitgeber das sicher gerne sieht. Oder man muss wenn man in einem Restaurant aussen (!) sitzt, aufstehen, einen Schritt zur Seite gehen um das Lokal zu "verlassen" und um dann einen Meter neben dem Tisch stehend zu rauchen. Ich finds witzig.
Heute früh dann sind Betty und Tim zu ihrer einwöchigen Rundreise aufgebrochen und haben mich hier zurück gelassen. Tim ist ja schon fertig und so können die zwei sich ein wenig die Umgebung ansehen.
Doch auch mein Terminplan für die letzten Tage ist recht voll, da ich noch einiges sehen und machen möchte. So langsam wächst die Befürchtung nicht mehr alles zu schaffen.

Friday, July 07, 2006

Das lange Wochenende der Unabhängigkeit

Letztes Wochenende war also der 4. Juli. Nicht nur der Geburtstag meiner Mami, sondern auch der wichtigste Nationalfeiertag in den Vereinigten Staaten. Daher war dieses Wochenende recht lang, zumal der Zwischentag am Montag eh als zusätzlicher Feiertag interpretiert wurde. Ausserdem ist hier in der Klinik in dieser Woche der Wechsel des akademischen Jahres gewesen, was bedeutete, dass eine Menge neuer Leute ankamen.
Am Samstag haben wir es uns mehr oder weniger gut gehen lassen. Wir haben ein wenig Max verabschiedet, der am Sonntag wieder zurück nach Frankfurt geflogen ist.
Sonntag haben wir uns dann ein Auto gemietet um mal ein wenig aus der Stadt raus zu kommen. Wir sind zu viert in den Bear Mountain National Park gefahren und sind da ein wenig gewandert. Wenn man aus der Stadt hier heraus kommt ist die Landschaft recht schnell sehr beeindruckend, da sie fast nur aus Wäldern besteht. Nach der Wandertour sind wir noch in einen der Seen gehüpft den wir am Seven Lake Highway fanden. Auf dem Rückweg haben wir einen kurzen Abstecher in das Woodberry Outletcenter gemacht, wo es für relativ wenig Geld Sachen gibt. Lediglich 200 Markenoutlets waren dort zu finden und mit North Face und anderen auch Dinge dir Jungs halt so brauchen.
Dienstags haben wir dann die unglückliche Niederlage unseres Weltmeisterteams (der Herzen) mitverfolgt. Sogar die Engländer waren überraschenderweise für Germany. Anscheinend können sie die Italiener noch weniger leiden als uns. Es sieht so aus, als wiederholt sich die Geschichte mal leider wieder, denn wer ist denn 1990 wo Weltmeister geworden? Also ich bin für Frankreich! Sonst kann man ja die nächsten vier Jahre bei uns keine Pizza mehr essen.
Das abendliche Feuerwerk haben wir auf einem Dach eines der kleinerer Hochhäuser mitverfolgt. Von dort hatten wir einen ganz guten Blick auf das etwa 20 min Feuerwerk und das nächtliche Manhattan. Anschließend haben wir uns noch ein wenig an den East-River gesetzt und geratscht.
Gestern nachmittag ist dann die Bettina, Tims Freundin, angekommen, die uns bis zum bitteren Ende gesellschaft leisten wird. Der liebe Tim wird jetzt erstmal den ein oder anderen Shopping-Tag einlegen müssen, aber so ist das halt. Ich habe das ja auch schon hinter mir.
Ansonsten gehen uns so langsam die klassischen Sehenswürdigkeiten aus und wir begnügen uns mit dem Erkunden der Stadt per Rad, nachdem es da immer wieder Ecken und Enden gibt die Neues bieten.