Friday, June 02, 2006

Die Woche in der Tina kam

So schnell geht sie also rum, die Zeit und bevor man sich versieht ist die erste Arbeitswoche auch schon vorbeigerauscht und die liebe Tina kam herbeigeflogen. In der Klinik geht es ganz relaxt zu. Mei, was soll ich sagen, Internisten halt. Die sind net so verrückt wie die Chirurgen. Es geht eigentlich immer gegen 8.00 Uhr los, nur wenn eine Konferenz ist, dann schon um 7.30 Uhr. Dafür gibts dann Frühstück. Einen Korb voll Süßpampf und eine voll mit Obst. Der mit Süßpampf ist ratz-fatz weg und nur die Damen und ich mampfen ein wenig an den Wassermelonen und Ananas herum. Gehen kann ich fast wann ich will nach dem Mittagessen. Die sehen das ganz vernünftig und wissen, dass ich jetzt nicht primär in der Stadt bin um da die tollste Medizin zu sehen, sondern, dass ich eigentlich was von New York mitbekommen will. Ansonsten schau ich eh nur bei Gastroskopien und Koloskopien zu, was durchaus interessant ist, manchmal aber auch extremst langweilig werden kann. Vorallem dann, wenn die Amis sich in ihrer typischen Art 20 min darüber unterhalten, ob der Tumor jetzt T1 oder doch T2 ist. Na, ja, ich geh halt dann.
Am Mittwochnachmittag kam dann die Tina an, die mich (und den Tim natürlich auch) für acht Tage besucht. Gestern sind wir so ein wenig die Umgebung abgelaufen und lagen dann noch im Central Park rum. Heute, Freitag, durfte der Tim schon um 9.00 raus, kam dann zu mir und nach nem kurzen Frühstück habe auch ich mir dann gedacht, dass das heute nix mehr wird und sind wieder nach Hause. Dort habe ich die Tina aufgegabelt und bin mit ihr zur Brooklyn-Bridge gefahren über die wir dann drübergewandert sind. Auf dem Rückweg haben wir uns dann nach einem kurzen Abstecher über die World-Trade-Center-Site mit Tim im Battery-Park ganz an der Südspitze getroffen, der sich in der Zwischenzeit nen mp3-Player gekauft hatte, nachdem er erfahren hatte, dass der Dollar gerade bei 1,30 steht.
Ein kurzer Blick in den Himmel verrieht uns, dass das angeküdigte Gewitter nicht mehr allzulange auf sich warten lassen würde und so sind wir nach einem kurzen Essen mit der U-Bahn ins MoMa, ins Museum of Modern Art gefahren. Das MoMa, sowie das Guggenheim Museum haben Freitagsabend kostenlosen Eintritt. Wie ihr ja alle wisst, gehört der Besuch derartiger Institutionen zu meine absoluten Lieblingsbeschäftigungen, aber so ist das nun mal, wenn plötzlich eine Frau dabei ist. Nix mehr mit Bier, Nachos, Sportsbar und Basketball. Und dabei hat Dirk Nowitzki gestern die Suns mit 50 Punkten weggeblasen. Und ich konnte es nur im Internet verfoglen. Schnüff!
Na, ja, jedenfalls als wir dann ins Guggenheim durch den Regen sind und dort davor standen, mussten wir feststellen, das dieses Aufgrund einer Ausstellungsneueröffnung natürlich bis morgen zu hat. Also wir wieder durch den Regen heim, was net so schlecht war, denn wer weis denn so genau, ob derart viel Kunst an einem Tag nich neuronale Schäden hinterlässt. Jedenfalls wenn ich mir die Leute in diesen Museen so ansehe... Also ich weis ja nicht. Meiner Anicht nach ist des alles net so gesund. Und diese Lösungsmittel die in diesen Ölfarben erst drin sind und dann durch die Luft inoculiert werden. Da ist mir doch die reine New Yorker Stadtluft lieber. Einen kleinen Rekord konnte ich jedenfalls auch aufstellen: Ich habe es doch glatt geschafft mir das komplette MoMa in einer guten Stunde anzuschauen. Da war der Rest gerade mal beim 30 Bild.
Mei, jedem das seine...
(P.S. Tina geht ein Licht auf)

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